Deutschbalten

Veröffentlicht in: Europa, Nordost | 0

Die Deutschbalten oder Baltendeutsche waren eine im Bereich des heutigen Estland und Lettland ansässige deutschsprachige Minderheit, die ab dem späten 12. Jahrhundert als eingewanderte Oberschicht großen Einfluss auf Religion, Kultur und Sprache der Letten und Esten hatte. Außerdem spielte der deutsch-baltische Adel eine bedeutende Rolle in der Geschichte Russlands. Aus seinen Reihen kamen zahlreiche russische Minister, Politiker, Generäle und Admiräle. Die deutschsprachige Universität in Dorpat hatte besonders im 19. Jahrhundert einen festen Platz im deutschen Kulturleben.

Die Deutsch-Balten stellten den Adel und den Großteil des Bürgertums und bis weit ins 19. Jahrhundert der Stadtbewohner in den russischen Ostseegouvernements Estland, Livland, Kurland. Obwohl die Staaten Estland, Lettland und Litauen heutzutage zum Baltikum gerechnet werden, gehörte die deutsche Minderheit in Litauen (Litauendeutsche) nicht zu den Deutsch-Balten. Beide Minderheiten beendeten ihre Existenz im ersten Jahr des Zweiten Weltkriegs infolge des Hitler-Stalin-Paktes, der das Baltikum dem sowjetischen Einflussgebiet zuschlug, durch Übersiedlung nach Deutschland. Heute sind nur noch sehr wenige Deutschsprachige in den baltischen Ländern ansässig.

Siedlungsgebiet

Städte/Siedlungen

Estland

  • Reval (Tallinn)
  • Dorpat (Tartu)

Lettland

  • Riga
  • Libau (Liepāja)
  • Mitau (Jelgava)

Einwohnerzahl

1939
73.500

1941
17.000

Weitere Informationen

Deutsch-Baltische Gesellschaft e.V.
Die Deutsch-Balten – Die „anderen“ Russlanddeutschen
Libau, Kurland und die Deutschbalten
Deutsches Leben in Mittel- und Osteuropa

Links

https://de.wikipedia.org/wiki/Deutsch-Balten